Verfasser: Keiler, Peter

Titel: Lev S. Vygotskij - Ikarus mit gestutzten Flügeln

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Ort: k.A.

Jahr: 2007

Abstract: analytische Methode angewandte Psychologie als Technologie der Psyche Basis-Überbau-Problematik Gegenstand der Sozialpsychologie Ikarus-Metapher Individuum (das) als sozialer Mikrokosmos innerparteiliche Machtkämpfe Kapital der Psychologie Krise der Psychologie Pädagogische Psychologie als Schlüsseltext Pionier der dialektisch-materialistischen Psychologie Prinzip der Wechselbeziehung von Praxis und Philosophie Problematik der gescheiterten Veröffentlichungen Psychologie der Kunst Psychologie des gesellschaftlichen Menschen Psychologie und Marxismus Psychologie vs. Ideologie Sozialpsychologie vs. Kollektivpsychologie These der „permanenten Revolution“ „Trotzkismus“ vs. „Leninismus“ „Übermensch“-Problematik Vision von der „Umschmelzung des Menschen“

Beschreibung: Bei einer tiefer gehenden Beschäftigung mit dem Gesamtwerk L.S. Vygotskijs wird man mit dem bemerkenswerten Paradoxon konfrontiert, dass gerade jene beiden aus der Mitte der 20er Jahre datierenden umfangreicheren Arbeiten, die weit mehr als die Dokumente seines späteren Schaffens die Charakterisierung Vygotskijs als eines der bedeutendsten Protagonisten einer Psychologie auf marxistischer Grundlage rechtfertigen und nachdrücklich unter Beweis stellen, dass er „wie sonst niemand von den sowjetischen Psychologen seiner Zeit die methodologischen Prinzipien des Marxismus (beherrschte)“ und „sie in einer Einzelwissenschaft anzuwenden (vermochte)“ (Jaroschewski & Gurgenidse 1985, 383), nämlich die 1925 abgeschlossene und im Oktober desselben Jahres offiziell als Dissertation angenommene Psychologie der Kunst sowie sein 1926-27 verfasstes Essay über die „Krise der Psychologie in ihrer historischen Bedeutung“, seinerzeit gar nicht publiziert wurden, sondern erst etliche Jahrzehnte nach dem Tode Vygotskijs das Licht der Öffentlichkeit erblickten. Während in der einschlägigen Literatur die Attitüde vorherrscht, die Nichtveröffentlichung dieser beiden Schriften entweder als ein letztlich unerklärliches Faktum auf sich beruhen zu lassen oder aber auf „innere Gründe“ (etwa Vygotskijs eigene „Unzufriedenheit“ bzw. sein „Empfinden“, die von ihm in Angriff genommenen Problematiken letztlich nicht bewältigt zu haben) zurückzuführen (vgl. Leontjew 1985, 17; Jaroschewski & Gurgenidse 1985, 385 u. 386; Jaro¨evskij 1987, 323), wird in der vorliegenden Arbeit die These expliziert, dass dafür der sich zwischen 1924 und 1927 in der Sowjetunion vollziehende Umschwung der politischen Machtverhältnisse verantwortlich zu machen ist. Dabei waren es nicht die von Vygotskij entwickelten einzelwissenschaftlich-psychologischen Konzeptionen bzw. seine deutlich an den Tag gelegten Vorbehalte gegenüber bestimmten seinerzeit innerhalb der sowjetischen Psychologie und Psychoneurologie dominierenden Strömungen, die zu einem Scheitern der Versuche führten, die Psychologie der Kunst und das „Krisen“-Essay zu publizieren, sondern die in den Schlusskapiteln der beiden Arbeiten entwickelten Vorstellungen über die generelle Bedeutung der Psychologie und der Kunst für die Ausgestaltung der neuen, an den Idealen des Kommunismus orientierten Gesellschaft. Dabei kommt für das Verständnis der betreffenden Zusammenhänge einer dritten Schrift Vygotskijs eine Schlüsselfunktion zu: seiner unter der Jahresangabe 1926 veröffentlichten Pädagogischen Psychologie, die wahrscheinlich bereits Ende 1923, spätestens jedoch Anfang 1924 fertig gestellt worden war und die mit einem sich über mehr als eine Seite erstreckenden programmatischen Trockij-Zitat endet.

Datei: Vygotskij-Ikarusmitgestutzten.pdf

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